Seit 1991 wird im Frühling, meistens in den Semesterferien, eine Jugendfahrt, eine „Shoa-Reise“, organisiert. Dabei arbeiten der Verein „Niemals Vergessen“ und die Gewerkschaftsjugend eng zusammen.
Eine Gruppe von Jugendlichen, GewerkschaftsvertreterInnen und PädagogInnen schließen sich zusammen und besuchen die Gedenkstätten des Holocausts in Polen.
Die Reise dauert ca. 1 Woche.
In dieser Woche findet ein dicht gedrängtes Programm statt. Eine über Jahre erprobte und gelungene Mischung stellt die Abwechslung zwischen Kultur und Gedenkstätten des Holocausts dar.
Von Wien geht es nach Warschau und mit dem Zug weiter nach Lublin. Nach einem Stadtrundgang in Lublin beginnt das „Seminar“ mit einer Einführung in das Thema der Reise. Darauf folgt eine Besichtigung der Gedenkstätte Majdanek, wobei neben der Besichtigung des Lagers auch noch Gruppenarbeiten der TeilnehmerInnen in der Bibliothek und dem Archiv der Gedenkstätte den Besuch intensivieren. Die TeilnehmerInnen werden vom passiven Konsumenten zu aktiven Akteuren, quasi zu Forschern auf den Spuren der Vergangenheit.
Von Lublin geht es mit dem Bus nach Belzec. Dort besucht die Gruppe die Gedenkstätte und fährt danach weiter nach Krakau.
In Krakau lernen die TeilnehmerInnen die Stadt kennen und können danach an ihren Gruppenarbeiten weiter arbeiten.
Die Besichtigung der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau stellt neben der Gedenkstätte Majdanek einen Schwerpunkt der Reise dar und zählt durch die langen Führungen durch das Lagergebiet zu den anstrengendsten Erlebnissen für die TeilnehmerInnen in physischer und psychischer Hinsicht.
Abends haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit in die kulturelle Geschichte der jüdischen Gemeinde Krakaus Einblick zunehmen und verbringen den letzten Abend mit einem Konzert im jüdischen Restaurant „Ariel“.
Vor der Abfahrt gibt es die Möglichkeit für die TeilnehmerInnen zu reflektieren und ihre Gruppenarbeiten zu präsentieren.
Jedes Jahr verändert sich diese Jugendfahrt vom Inhalt und vom Aufbau her ein wenig. Bedingt durch die TeilnehmerInnen und den Änderungen im Programm war bis jetzt keine Reise wie die Andere.
Einer der Organisatoren hat einmal gesagt:
„Der größte Beweis für die Richtigkeit unserer Bemühungen während dieser Fahrt sind die positiven Resonanzen, selbst viele Jahre nach der Fahrt, der Beteiligten.“