Es handelt sich dabei sowohl um eine Studienreise für 36 Personen Lehrerinnen und Lehrer, Studentinnen und Studenten und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Opferverbände, als auch um eine Weiterbildung im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.
Eine Gedenkveranstaltung in Majdanek wird zusammen mit Vertretern der österreichischen Botschaft in Warschau und der Stadt Lublin, direkt an der Gedenkstätte, geplant.
Die Reise führt nach Lublin. Auf dem Weg nach Lublin wird die Seminargruppe die Gedenkstätte Treblinka besuchen und dort an einer Führung über das Lagergelände teilnehmen. Auf dem Lagergelände findet eine Gedenkveranstaltung, im Rahmen der Führung statt.
In Lublin wird eine Stadtführung ein Bild der ehemaligen jüdischen Gemeinde und der Nähe der Stadt zu dem Konzentrationslager Majdanek vervollständigen.
Von Lublin aus besucht die Reisegruppe Izbica, Bełżec und Zamość. In Majdanek wird es ein Treffen mit dem Direktor der Gedenkstätte Majdanek geben, danach eine Führung und eine multimediale Präsentation zum Thema „Aktion Reinhard“.
Von Lublin aus begibt sich die Reisegruppe zu den Orten Włodawa, Sobibór und Trawniki, um dort die verschiedenen Gedenkstätten zu besuchen.
Wieder zurück in Warschau liegt der Schwerpunkt des Seminars auf der Besichtigung des Warschauer Ghettos, dem Besuch des Historischen Instituts und dem Museum des Warschauer Aufstandes.
Im Rahmen der Reise, im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, soll an die Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus gedacht werden. Neben der Besichtigung der Gedenkstätten steht weiteres die Prävention gegen Gewalt, Rassismus und Antisemitismus im Mittelpunkt.
Der Besuch und die Vielfalt der Schauplätze sollen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern helfen, die Komplexität der Verbrechen im Namen des Nationalsozialismus zu erkennen und das Ausmaß besser zu verstehen.
Die Seminarorte wurden aus dem geschichtlichen Bezug heraus gewählt.
1942 wurden im Rahmen der „Aktion Reinhard“ insgesamt 5000 Menschen von Wien nach Izbica bzw. Włodawa im Distrikt Lublin ins »Generalgouvernement« gebracht. Zu dieser Zeit hatte bereits unter dem aus Österreich stammenden SS- und Polizeiführers Odilo Globocnik planmäßige Vernichtung der im »Generalgouvernement« lebenden Jüdinnen und Juden begonnen. Diese Aktion ist später nach dem, durch einen tschechischen Widerstandskämpfer ermordeten Leiter des Reichssicherheitshauptamts Reinhard Heydrich »Aktion Reinhard« benannt worden.
Das Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanak wurde im September 1941 in einem Stadtteil von Lublin als »Kriegsgefangenenlager der Waffen-SS« geplant.
In den Jahren 1942/43 waren vor allem jüdische und nichtjüdische Polen sowie Juden aus der ehemaligen Tschechoslowakei, Slowenien und den Ghettos von Warschau und Bialystok inhaftiert. Das Lager wurde am 16. Februar 1943 in KZ Lublin umbenannt.
Am 3. November 1943 wurden – geplant und koordiniert – mehr als 43.000 Juden, sowohl Männer als auch Frauen und Kinder, in drei verbliebenen Konzentrationslagern im Generalgouvernement Polen, Trawniki, Poniatowa und Majdanek ermordet. Die „Aktion Erntefest“ war die Tarnbezeichnung einer Massenmörderischen Aktion der Nationalsozialisten.
Ab diesem Zeitpunkt dürften auch die Gaskammern, die zwischen September und November 1942 errichtet worden sind, nicht mehr in Betrieb gewesen sein. In diesen Gaskammern wurden die Opfer sowohl mit Zyklon B, als auch mit Kohlenmonoxyd ermordet. Am 23. Juli 1944 wurde das Lager befreit.
Genaue Angaben über die Zahl der im KZ Majdanek/Lublin ermordeten Österreicherinnen und Österreicher können vorläufig nicht gemacht werden. Von den im März 1941 nach Modliborzyce deportierten 999 österreichischen Jüdinnen und Juden sind 13 Überlebende bekannt. Die übrigen starben im Ghetto oder wurden nach Bełżec bzw. Majdanek weitertransportiert.
Programmablauf Studienreise „Aktion Reinhard“
Ostern
So. 1. Tag – Von Wien nach Lublin – Anreise
Mo. 2. Tag – Das Vernichtungslager Majdanek
Führung: Genaue Angaben über die Zahl der im KZ Majdanek/Lublin ermordeten ÖsterreicherInnen können vorläufig nicht gemacht werden. Von den im Marz 1941 nach Modliborzyce deportieren 999 österreichischen Jüdinnen und Juden sind 13 Überlebende bekannt. Die übrigen starben im Ghetto oder wurden nach Belzec bzw. Majdanek weitertransportiert.
Di. 3. Tag – Lublin, Wlodowa, Sobibor, Trawniki, Lublin
In dem Vernichtungslager Sobibor sind über 250.000 hauptsächlich jüdische Menschen aus dem „Generalgouvernement“, Österreich, dem „Protektorat Böhmen und Mähren“, der Slowakei, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden ermordet worden. Aufgrund des Häftlingsaufstandes überlebten rund 50 der Deportierten. Anfang der sechziger Jahre wurde auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers ein Denkmal errichtet. Aktion „Erntefest“ Die Mordaktion fand am 3. Und 4. November 1943 statt. Ihr fielen 42.000 Menschen zum Opfer, davon 18.000 in Majdanek und 8.000 im SS Ausbildungslager Trawniki.
Mi. 4. Tag – Lublin – NS Zeit Stadtbesichtigung jüd. Lublin
Odilo Globocnik (1904-1945) n Leiter der „Aktion Reinhardt“. Von Lublin wurde die Vernichtung der europäischen Juden geleitet. Besichtigung von Lublin, auch das Jerusalem des Osten genannt.
Do. 5. Tag – Lublin, Ghetto Izbica, Belzec, Zamość, Lublin
Das Vernichtungslager Belzec überlebten sieben Menschen. Zirka 500.000
hauptsächlich polnische, aber auch westeuropäische Juden wurden dort ermordet.
Izbica war die Zwischenstation in die Vernichtungslager Sobibor und Belzec. Nach Izbica gingen auch Transporte von österreichischen Juden.
Fr. 6. Tag – Von Lublin über Treblinka nach Warschau
Schwerpunkt ist die Besichtigung der Gedenkstätten Treblinka I und Treblinka II und anschießender Gedenkkundgebung. In dem Vernichtungslager Treblinka wurden innerhalb knapp eines Jahres über 900.000 Menschen, hauptsächlich polnische, aber auch fast 30.000 nicht-polnische Juden sowie tausende „Zigeuner“, ermordet.
Aufgrund des Häftlingsaufstandes haben rund siebzig Menschen das Lager überlebt. 1964 wurde am Ort des ehemaligen Vernichtungslagers eine Denkmalanlage errichtet.
Sa. 7. Tag – Lublin, Warschau, (Nächtigung in Warschau)
Stadtrundfahrt von Wartschau mit dem Schwerpunkt Warschauer Ghettoaufstand 1943 und dem jüdischen Museum.
So. 8. Tag – Rückfahrt nach Wien